NOCH MAL! : Neues Futter

Von mir aus hätte das Autorenpaar Brand auch mit drei Titeln auf der Spiel-des-Jahres-Liste auftauchen können. „Noch mal!“ ist mein meistgespieltes Spiel 2016 und wurde von meinem Vater zu seinem Lieblingstitel 2016 erkoren. Das Konzept ist so einfach wie genial.

Hier dürfte ich entweder vier oder fünf Kreuze setzen und zwar in orange oder grüne Kästchen. Leider ist kein Platz mehr dafür frei.

Man wählt eine Zahl von drei schwarzen Würfeln und eine Farbe der drei weißen Würfel und setzt dementsprechend viele Kreuze der passenden Farbe. Joker auf jedem Würfel helfen zu taktieren, doch sie sind begrenzt und kosten Punkte. Weitere Punkte gibt es für gefüllte Spalten oder wenn alle Felder einer Farbe angekreuzt wurden. Alle sind immer am Zug, denn wenn ich einen schwarzen und einen weißen Würfel gewählt habe, dürfen sich die Anderen vom Rest bedienen. Da lasse ich auch gerne mal etwas übrig, was meinen Mitspielern nichts bringt oder sie zum Einsatz eines Jokers zwingt. Während ich strategisch taktierend auf den Zettel meiner Mitspielers achte und danach spiele, können diese, wenn sie möchten, das Spiel auch einfach auf sich zukommen lassen und die Kreuze setzen wie sie fallen und haben trotzdem eine Chance zu gewinnen. Schnell erklärt und bereits mit kleinen Stiften ausgestattet, konnte ich „Noch mal!“ auch am Strand zocken. Kaum hatte ich das Gefühl, dass ich den Würfeln hilflos ausgeliefert bin. Eher bereute ich meine vorher getroffenen Entscheidungen, die Kreuze nicht doch woanders gesetzt zu haben. All diese Aspekte von „Noch mal!“ machen es für mich zu einem besonderen Spiel. Normalerweise kann man mich mit abstrakten Spielen jagen, hier habe ich mir gerne fangen lassen und stürze mich gierig wie ein hungriger Löwe auf die drei neuen Blöcken, bei denen die geänder te Anordnung der Kästchen eine Anpassung der Spielweise notwendig macht.

Für Rot-Grün-Blinde: Not macht erfinderisch.

Zu beanstanden ist, dass Personen mit Rot-Grün-Schwäche das Spiel leider nicht genießen können. Und die schwarzen Würfel färben beim Würfelaneinanderreiben (ja, ich gestehe, mache ich sehr gerne und lange) auf die weißen ab. Der Titel an sich sorgt auch eher für Verwirrung, als das er das Spiel gut beschreibt. Nach einer Partie Terraforming Mars schlug ich „Noch mal!“ vor, doch meine Mitspieler winkten ab – nochmal Terraforming Mars wäre zu viel. Naja, wäre für mich auch okay gewesen.