SPIELEEVENT #002 : PEGASUS PRESSETAG – Was das fliegende Pferd dieses Jahr zu bieten hat!

Ein Pressetag ist wie eine neumodische Kindergeburtstagsfeier: fast die ganze Klasse ist eingeladen, jeder bekommt am Ende ein Geschenk und es wird viel gespielt. Organisiert wurde der Pressetag, indem Spiele-Grüppchen gebildet wurden, die Spiele rasch erklärt wurden und dann angespielt wurden.
Aus diesem Grund sind hier folgend meist Ersteindrücke wiedergegeben. Ich behalte mir also wie immer vor, noch meine Meinung zu ändern. 😉

Protoversion, trotzdem schon schön!

NORIA:
Als gleich zu Beginn der Veranstaltung die Regelflut des Expertenspiels auf mich herabprasselte, fand ich das Spiel zunächst nur eines: anstrengend. Während des längeren Spielens zeigt sich aber anhand des neuen Aktionsrades eine erstaunliche Vielfalt und wie die Autorin das Spiel optimiert hat, ist beeindruckend. Die Grafik an sich ist über allen erhaben und soll uns in eine Welt über den Wolken entführen und sofort erinnerte ich mich an den Ego-Shooter BIOSHOCK INFINITE. Leider fühle ich mich bei NORIA aber nicht wie über den Wolken, sondern stehe ganz fest auf den Boden der Euros. Es sind dann doch nur Warenmarker und Holzklötzchen, die ich während des Spielens vor Augen habe.

LOOT ISLAND:
Hat bei mir leider kaum Gefühle ausgelöst. Ich habe mich an die Regeln gehalten und aufsteigend Karten mit Zahlen angelegt. Bei einer gewissen Anzahl an Karten wird eine Wertung ausgelöst und Schätze verteilt. Für mehr Eindrücke müsste ich es nochmal spielen.

Protoversion, aber schon schön! (Déja-vu)

INDIAN SUMMER (konnte ich zweimal komplett spielen!):
Erste Reaktion: Wow, das sieht toll aus. Ich bin verliebt!
Zweite Reaktion nach der Regelerklärung: Ah, schön, ein Rennspiel: wer zuerst das Feld vollgepuzzelt hat, gewinnt. Die Endwertung, die mir an COTTAGE GARDEN nicht so gefallen hat, wurde beseitigt. Gut!
Dritte Reaktion nach dem Spiel: Oh, okay, dafür gibt es neue Sachen, die mir nun nicht so gefallen.
Der zweite Teil der Trilogie (nicht Triologie, ich bin durch die Brettagogen-Schulung gegangen) führt uns in den herbstlichen Wald. Herbst? Ja, obwohl Sommer auf der wunderschönen gestalteten Box steht, puzzlen wir uns einen Waldboden zu. Gibt es aber nicht vier Jahreszeiten und ist somit eine Tetralogie zu erwarten? Wer weiß das schon…
Mein Spielplan wird nach und nach mit Puzzleteilen aus Laub aufgefüllt. Diese Teile können drei, vier oder fünf Feldern überdecken und haben jeweils ein Loch. Im Wald kann ich z.B. Pilze, Feder und Nüsse finden, wenn durch das Loch des gelegten Plättchens genauso so eine „Waldfrucht“ sichtbar ist. Der Pilz ermöglichen mir Puzzleteile vom Gegner zu stehlen, was mir in diesem Spiel irgendwie falsch vorkommt. Und die Nuss lockt Eichhörnchen an, die wie die Katzen im Vorgänger einzelne freie Felder füllen.
In die Grafik bin ich verliebt und das Spielprinzip gefällt mir gut genug, dass hier ein Pflichtkauf für mich ansteht. Vielleicht ist der nächste Teil dann so, dass er mich auf voller Breite begeistert.

ISTANBUL – DAS WÜRFELSPIEL (konnte ich 2,5 mal komplett spielen!):
Das Kennerspiel 2014 ISTANBUL hat mich damals eher kalt gelassen und als ich während der Mittagspause mitbekommen habe, dass das Würfelspiel nichts mit dem Brettspiel zu tun haben soll, war ich schon mal interessiert. Nach der Hälfte unserer Probepartie mussten wir leider abbrechen, obwohl alle von uns gerne weitergespielt hätten. Ich war wirklich positiv überrascht: es spielt sich flott und stellt mich vor interessanten Entscheidungen: z.B. Waren sammeln, um den nächsten Würfelwurf zu komplettieren oder ein Plättchen nehmen, dass mir jede Runde einen Sonderzug ermöglicht? Auch bei vier Spielern gibt es nur wenig Downtime, wenn es nicht gerade ich bin, der überlegt. Die Jagd auf die Rubine ist spannend… nach 5 Rubinen ist Schluss und wenn mehrere Spieler 4 Rubine in ihrem Inventar haben, schauen alle gebannt auf den Würfelwurf des Gegner. Gefällt – nicht nur mir, wenn ich die Stimmen der anderen Blogger so im Ohr habe! Freue mich sehr drauf.

PORT ROYAL – DAS ABENTEUER BEGINNT:
Hintergrund: mit einer Freundin muss ich jedes Mal eine Partie PORT ROYAL zu Beginn des Spieleabends spielen, wenn ich sie nicht irgendwie anderweitig überzeugen kann. Dort einen Kampagnenmodus zu integrieren, lässt mein Herz schneller schlagen. Wie jeder Film besser durch die Zugabe von Zombies wird, wird jedes Spiel besser, wenn ein Kampagnenmodus hinzukommt. Kooperativ oder Kompetitiv – beides ist möglich, wenn uns die Karten nach und nach eine Geschichte erzählen. Genau mein Ding! Ob es was ist, werden die Spieleabende mit Alena zeigen, die jetzt gerne wieder mit PORT ROYAL starten dürfen.

Protoversion, aber ihr wisst ja schon… schön!

HEAVEN & ALE:
Zu guter Letzt stand noch das Thema Bierbrauen im Raum. Spielerisch verpackt in Form von Markern, die eine Leiste nach oben klettern müssen. Ich war angespornt die Teilchen so passend zu platzieren, dass sich der Ertrag von Rohstoffen und Geld die Waage hält. Gerne hätte ich das Spiel zu Ende gespielt, doch auch hier einer halben Stunde Schluss. Leider ist das Spiel völlig am Thema vorbei. Nur weil ich Mönche lege und Hopfen und Malz im Spiel verkommen, wird bei mir kein Gefühl von Bierbrauen erweckt. Als abstraktes Lege-Optimiere-Spiel hat es mein Interesse geweckt.

Insgesamt war es ein sehr schöner Tag bei Pegasus. Wie kann es anders sein, wenn so viele Spieleverrückte aufeinandertreffen und mit Neuheiten versorgt werden. Nächstes Jahr steht der nächste Kindergeburtstag an – dann sogar ein echter Geburtstag, denn Pegasus wird dann 25. Ich freue mich drauf!

Fazit (für die, die nur kurze Text lesen wollen):
Auf meine Wanted-Liste wandern ISTANBUL – DAS WÜRFELSPIEL, INDIAN SUMMER und PORT ROYAL – DAS ABENTEUER BEGINNT.

Fazit (für die, die nur Bilder anschauen wollen):

Fazit (für die, die nur hören wollen):
Link zu den Brettagogen-Podcast
http://www.brettagoge.de/podlove/file/443/s/download/c/select-show/sba017-der-pegasus-pressetag-2017.mp3