GEDANKENBLÄSCHEN #002 : Die erste SPIEL

Als ich 2014 das erste Mal die SPIEL besuchte, hatte ich mich ganz alleine aus München aufgemacht und wusste nicht, was mich erwartet. Als ich die Hallen betrat, blieb mir der Mund offen stehen, doch es dauert nicht lange und dieser formte sich zu einem fetten Grinsen. Ich war unter Gleichgesinnten und saugte die Athmosphäre auf. Allerdings war ich noch schüchtern, und beobachtete das Spektakel von außen. Am zweiten Tag legte ich das ab, und fragte fremde Menschen, ob ich mich zu ihnen an den Spieltisch gesellen dürfte. Ich machte nur positive Erfahrungen, spielte mit Schweden, Eltern mit Kindern, einem Rollstuhlfahrenden und vielen anderen Menschen. Menschenmassen und Lärm vielen mir nicht auf. Die schiere Begeisterung überdeckte das alles.
Zur SPIEL 2017 freute ich mich riesig, dass ich erstmals Freunde aus München überzeugen konnte, die Messe zu besuchen. Ich schilderte aus meinen Augen wie ich die SPIEL wahrnahm und steckte sie mit meiner Begeisterung an. Gleichwohl konnte ich auf der Messe kaum Zeit mit ihnen verbringen. Als ich sie in der früh sah, erblickte ich die vollste Vorfreude. Was am Abend zurückkam, erschreckte mich. Ich hatte den Stress einer Messe für sie unterschätzt. Sie kamen nur wenig an Spieltische und waren von den Menschenmassen und der Lautstärke einer solchen Großveranstaltung überrumpelt worden. Meine Schuld: ich hätte sie besser vorbereiten müssen, was sie da erwartet. Als ich im Bus von einem Pärchen angesichts meiner prall gefüllten Spieletasche angesprochen wurde, fragte ich nach ihren Erfahrungen. Auch sie waren zum ersten Mal da und fühlten sich von der Lautstärke gestört. Mein Herz brach und ich fragte sie, ob sie denn wiederkommen würden. Sie bejahten es.
Ich muss wieder mehr die Sicht von Wenigspielern einnehmen und überlegen, wie man sie auf die bevorstehenden Eindrücke und Erfahrnungen vorbereitet. Ich möchte, dass möglichst viele Menschen die SPIEL so erleben können wie ich meine erste SPIEL. Mit einem fetten Grinsen.