ER #009 : ESSEN TEAM ESCAPE – Mr. Nobodys erster Fall & Die Spur des Tüftlers

Die Zeit in Essen nutzte ich nicht nur für die Spielemesse, sondern ich besuchte bei dem Anbieter TEAM ESCAPE an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils einen Escaperaum. In Essen gibt es interessanterweise noch nicht so viele Anbieter wie in anderen Städten, zumindest wurden mir nur drei genannt. Und da TEAM ESCAPE sogar in Fußreichweite war, fiel die Wahl nicht schwer.

Wir begaben uns also in den Vorraum und spürten bereits, dass es hier etwas stressig zuging. Unsere Spielleiterin schien sichtlich bemüht, die unterschiedlichen Gruppen zu koordinieren. Dann wurde uns unsere Mission mitgeteilt. Wir sollen herausfinden, welches Verbrechen verübt werden soll. Vier Merkmale gilt es dabei zu ermitteln, und wir erhalten dazu Eintritt in das Zimmer des Übeltäters. Dieses wirkte wie ein Wohnzimmer und vermittelte bei mir nicht das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Über einen Monitor können wie in einem Chat Hinweise gegeben werden. Unsere Detektivbande bestand aus einer zusammengewürfelten Gruppe aus sechs Personen, wobei sich nicht alle kannten. Überraschenderweise lief es in dieser Konstellation sehr gut – die Kommunikation funktionierte, jeder war beteiligt und fühlte sich involviert. Bis etwa Minute 25 lief es wie am Schnürchen. Doch dann stockten wir. Eine Information hatten wir noch nicht verwendet, und wir zerbrachen uns den Kopf darüber, was sie bedeuten könnte. 15 Minuten später gaben wir auf und mussten einen Hinweis einfordern. Dann wurde klar, dass die benötigte Information noch nicht vorhanden war und diese erst ab einer gewissen Zeit zur Verfügung gestellt wird. Das störte uns sehr und stieß bei uns auf Unverständnis. Wir fragten bei unserer Spielleiterin nach. Sie meinte, dass der Raum sonst zu schnell geschafft werden würde. Diese Begründung fanden wir dann doch arg seltsam. So standen wir eben 15 Minuten hilflos im Raum umher. Lust auf das Abschlussfoto hatte ich dennoch, denn die Gruppe war einfach toll.

Obwohl wir insgesamt doch ein schönes Erlebnis hatten, kann ich den Raum in dieser Form leider nicht empfehlen!

Meine Bewertung (von max. 10 Punkten):
Atmosphäre: 6 (teilweise gut dekoriert, aber der Charakter eines normalen Raumes bleibt erhalten) Technik: 6 (konzentrierte sich wenig auf den Einsatz technischer Gimmicks)
Rätsel: 6 (meist klassische Rätsel, aber einige gute Ideen dabei und ergeben eine schöne Kette, meist Zahlenschlösser)
Sauberkeit/Abnutzung: 6 (okay, aber man merkte den Raum ein gewisse Abnutzung an) Personal: 6 (freundlich, etwas gestresst)
Persönliche Gesamtnote: 3 (massive Abwertung durch die Verzögerung des einen Rätsels)

Tags darauf gingen wir in einen Tüftlerraum. Der Spielleiter war ganz für uns da und erklärte uns unser Ziel. Irgendeine Verdopplungsmaschine wurde von einem verrückten Wissenschaftlicher erfunden, nur ist dieser nirgends aufzufinden. Wir sollten in seinem Arbeitszimmer die Pläne finden, und natürlich wurden diese durch knackige Rätsel gesichert. Der Raum wirkte wie eine Werkstatt: eine Werkbank, vollgestellte Regale und diverse Werkzeuge waren an der Wand befestigt. Auf einer Tafel konnte man sich die ganzen Zahlen notieren, die zur Öffnung der zahlreichen Schlösser genutzt werden mussten. Auch hier wird ein Monitor zur Tippgabe eingesetzt, was dieses Mal für uns leider auch nötig war. Die Rätsel sind meist stimmig an das Setting angepasst, sind aber oft doch recht klassisch.
Der Raum liegt im oberen Drittel von der Schwierigkeit her, sodass man ihn gut mit einer größeren Gruppe lösen kann.
Ich hatte Spaß beim Lösen der Rätsel, aber insgesamt liegt die Messlatte für Escaperäume inzwischen höher.

Meine Bewertung (von max. 10 Punkten):
Atmosphäre: 7 (wirkt wie ein Arbeitszimmer, aber der Charakter eines normalen Raumes bleibt dennoch erhalten)
Technik: 6 (überwiegend Zahlenschlösser und mechanische Rätsel, aber stimmig)
Rätsel: 6 (meist klassische Rätsel, aber einige gute Ideen dabei)
Sauberkeit/Abnutzung: 5 (ein Rätsel war aufgrund der Lichtverhältnisse nur schwer zu lösen) Personal: 7 (freundlich, nettes Abschlussfoto, sehr kommunikativ, passte zum Raum)
Persönliche Gesamtnote: 6