EXIT – DIE UNHEIMLICHE VILLA : Heute mal keine Villa des Wahnsinns…

Bei erfolgreichen Filmen hagelt es oftmals Fortsetzungen noch und nöcher. Und meistens denke ich mir dabei: Wäre wohl besser gewesen, der erste Film wäre ein Einzelkind geblieben. Man könnte meinen, dass es bei der EXIT-Reihe ähnlich verläuft. Schließlich ist DIE UNHEIMLICHE VILLA bereits das zehnte Kind der Familie und irgendwann müssen die Ideen des Ehepaars Brand und ihrem Redakteur – jetzt Koautor Ralph Querfurth mal ausgeschöpft sein. Denkste! Für mich hat sich DIE UNHEIMLICHE VILLA auf Platz 1 der EXIT-Spiele katapultiert. Ich muss dabei anmerken, dass für mich die Rätselqualität im Vordergrund steht und weniger die Geschichte. Diese war im DER TOTE IM ORIENT-EXPRESS sehr stark ausgeprägt und hier tritt sie etwas in den Hintergrund. Wir werden per Brief darum gebeten, die Katze des Nachbars in der eigentümlichen Villa zu füttern, da er verreist sei. Kaum dort angekommen, fällt die Tür hinter uns zu und wir müssen unser Gehirn bei zahlreichen Aufgaben bemühen, um wieder Freiheitsluft schnuppern zu können.

Mir gefällt, dass wir dieses Mal neben den bekannten „seltsamen Teilen“ ein entschlacktes Heft präsentiert bekommen und eben nicht wie bei einigen anderen EXITs zu Beginn ein „Büchlein“ über zwölf Seiten, das schon viel über die bevorstehenden Aufgaben erahnen lässt. Das heißt aber nicht, dass es nicht viel zu entdecken gäbe. Ganz im Gegenteil. Unsere Konzentration wird auf das Relevante gelenkt und ich verbringe weniger Zeit mit Suchen. Das Kartendeck an sich liefert genug tolle, neue Ideen. Abermals macht sich das Konzept bezahlt, dass das Material bearbeitet werden darf, denn genau dadurch können neue Weg betreten werden. Ich muss meine bestehenden Gedankenstränge durchbrechen und umdenken. Es hat bei uns Tradition, dass wir nach einem EXIT-Erlebnis die Rätsel nach Qualität sortieren: nicht so toll, durchschnittlich, gut und herausragend. Nach unserem 58-minütigen Besuch in der UNHEIMLICHEN VILLA stuften wir tatsächlich acht der Rätsel in die beiden letzteren Kategorien ein. Bemerkenswert, wie die EXITs nach wie vor überraschend und innovativ wirken. Ich bin gespannt, wie lange das Konzept des Rades bestehen bleibt, denn bisher sind die Lösungen dadurch stets dreistellig. Die Autoren sind dadurch festgelegt. Man stelle sich nur vor, was für Möglichkeiten ihnen entspringen würden, gäbe man ihnen noch mehr Optionen…