ER #024 : MÜNCHEN HIDDENHINTS – Venedig

Besuchsdatum: 05.03.2018
Spielerzahl: 4

Mit dem Zug reisen wir nach Venedig und besuchen den alten Palazzo eines Wissenschaftlers. Leider werden wir kurz nach unserer Ankunft vergiftet und so haben wir 75 Minuten (!) Zeit, um das Gegengift zu finden. Wo hat der Alte das nur versteckt…

HiddenHints ist ein nagelneuer Anbieter im Münchner Osten und bietet gleich drei Städte als Reiseziele an: Venedig, Moskau (aktuell im Aufbau) und London. Nach einer freundlichen Begrüßung durften wir im „Zug“ Platz nehmen und gen Venedig starten. Ein stimmiges Audiointro wurde abgespielt und danach wurden wir in den Raum geführt.

Erster Eindruck: Wow, eine außerordentlich schön eingerichtete Location. Der Raum ist sehr groß und hoch, die Einrichtung ist hochwertig und es brennen sogar echte Kerzen. Durch die sehr detaillierte Einrichtung ist uns allerdings nicht sofort klar, wo der Einstieg ist, was zum Rätsel und was zur Deko gehört. Ist auch mal wieder cool, viele andere Räume sind ja inzwischen total clean und leiten einen sehr linear durch das Spiel.

Apropos Linearität: Hier kann relativ viel parallel gearbeitet werden. Wie so oft braucht es für einen „größeren“ Step mehrere Gegenstände, die parallel gesucht bzw. errätselt werden können. Vorteil: nicht alle hängen an der gleichen Stelle. Nachteil: Man hat immer mal wieder das Gefühl was zu verpassen. Ich weiß selber nicht, was ich lieber mag, trotzdem finde ich, dass der Raum das recht gut löst.

Zu den Rätseln bleibt zu sagen: Sehr klassisch. Hier was zum Dechiffrieren (etwas zu lange für meinen Geschmack), da was suchen und dort gesammelte Dinge zusammen bringen. Prinzipiell nichts schwieriges, durch die Masse an Gegenständen und Eindrücken dauert es manchmal etwas länger, bis man weiß, was zum Rätsel gehört und was nur Einrichtung ist. Beim Finalrätsel mussten wir leider einen Hint nehmen, da wir irgendwie auf der falschen Fährte waren. Trotzdem findet man häufig einen Bezug zum Thema „Wissenschaft“, was das ganze schön abrundet.

Technisch gibt es auch ein paar nette Mechanismen und Gadgets – es gibt nur ein Zahlenschloss. Die ganze krassen „Aha“-Momente bleiben zwar aus, aber das Finale ist wirklich sehr schön. Und das war unser erster Raum, bei dem ich das „Erspielte“ behalten durfte – auch eine tolle Idee.

Zeitdruck wird hier ausnahmsweise nicht groß geschrieben. Es gibt keinen tickenden Countdown und man hat sogar bis zu 75 Minuten Zeit. Die Guides halten sich auch extrem mit Hinweisen zurück. Man wird also nicht durch den Raum geschleust und möglichst schnell draußen zu sein, sondern kann den Aufenthalt relativ entspannt genießen. Deshalb brauchten wir sogar 61 Minuten, da wir die Zeit irgendwie vergaßen.

Zu guter Letzt konnten wir uns noch mit den beiden sehr sympathischen Betreibern fachsimpeln und bekamen neben Getränken noch einen Rabattgutschein für den nächsten Besuch geschenkt – der wird sicher bald eingelöst.

Zusammenfassung:
+ Abenteuer „beginnt“ schon beim Briefing (sogar mit Special Effects)
+ Sehr schön eingerichtete Räume
+ Thema „Wissenschaft und Elemente“ gut durchgezogen
+ Parallele Rätsel
+ 15 Minuten mehr Zeit
+ finale Überraschung
+ Rabatt-Gutschein für Wiederholungstäter
o viele Red Herrings
o viele klassische Rätsel
– ein Rätsel, bei dem der Weg klar ist, es aber trotzdem lange dauert es zu lösen

Bewertung (von max. 10 Punkten):
Atmosphäre: 8 (sehr schön eingerichtet, v.a. der erste Raum)
Technik: 7 (nette Schaltungen, aktuell state-of-the-art aber nichts außergewöhnliches)
Rätsel: 7 (Knifflig, passend zum Thema, teilweise parallel)
Sauberkeit/Location: 8 (Alles noch sehr neu und hübsch, bleibt zu hoffen, dass das so bleibt)
Personal: 10 (sehr freundlich, kostenlose Getränke)
Persönliche Gesamtbewertung: 8 (macht Spaß, aber auch nichts wirklich Neues)

By Gori