Stille ist in. Ob bei MAGIC MAZE oder THE MIND, die Abwesenheit von jeglichem Konversationslärm übt momentan einen besonderen Reiz am Spieltisch aus.
IMHOTEP – DAS DUELL führt dazu, ohne dass dies als Bedingung in den Regeln niedergeschrieben wäre.
Die Zweipersonenvariante vom Basisspiel IMHOTEP führt mich zurück ins alte Ägypten. Ich koordiniere den Bau von verschiedenen Konstruktionen, indem ich die Baustoffe von Schiffen ablade. Doch mein Kontrahent kann mir zuvorkommen, sodass das richtige Timing eine wichtige Rolle spielt.
Wir platzieren abwechselnd entweder eine Arbeiterfigur in das drei mal drei große Raster oder wir entladen eines der sechs Schiffe, die an den Zeilen und Spalten andocken. Je nach Positionierung unserer Arbeiter erhalten wir beim Entladen die korrespondierenden Plättchen.
Entlade ich die erste Zeile und habe dort den 1. und 3. Platz besetzt und mein Gegenüber den 2.Platz, dann bekomme ich von dem angedockten Schiff an dieser Zeile das ersten und das dritten Plättchen und mein Duellpartner das zweite. Blaue Plättchen gewähren Sonderaktionen, wie das Einsetzen von zwei bis drei Arbeitern oder das direkte Entnehmen eines Gutes von einem Schiff.
So bauen wir an Pyramiden, einem Tempel, einem Obelisken und einer Grabkammer und rechnen am Ende für jedes Gebäude nach unterschiedlichen Wertungsmechanismen unsere Punkte zusammen. Die Rückseite der Gebäude variiert die Punktevergabe.
IMHOTEP – DAS DUELL ist clever durchdacht und lockt mit einem leichten Einstieg. Es klingt auch so einfach: Figur setzen oder abladen – und bietet doch viel Tiefe. Tatsächlich konnte ich in meinen zahlreichen Partien ein Lerneffekt feststellen und passte auch meine Taktik an.
Das Problem ist für mich allerdings, dass sich jede Partie schwer anfühlt. Nach einer Runde bin ich angestrengt, geradezu überfordert worden.
Die schiere Menge an Möglichkeiten erschlägt mich. Eine Stimme in mir verlangt, dass ich eigentlich alle Möglichkeiten durchdenken müsste – und auch die Reaktion meines Gegenübers darauf. Letztendlich setze ich den Arbeiter dann irgendwo ein.
Dabei kann ich der Umsetzung rein sachlich nichts vorwerfen. Im Gegenteil bin ich fasziniert von den schlanken Regeln und der sich daraus ergebenen Komplexität. Das richtige Timing ist wie beim Vorgänger IMHOTEP entscheidend, nur war dort allerdings durch die Unberechenbarkeit der anderen Mitspielenden etwas von seiner Schwere, dem vollständigen Durchdenkenzwang genommen.
Während des Spiel fokussiert sich unsere Konzentration und es wird still am Tisch. Zu still für mich.