ER #041 : HUNT4HINT MÜNCHEN – ALIEN INVASION

Besuchsdatum: 24.11.2018
Spielerzahl: 3

Vor exakt 9 Monaten waren wir schon einmal bei HUNT4HINT und durften im Raum MESSAGE IN THE BOTTLE auf einem verschollenen Schiff nach einem Schatz suchen. Eine gelungene Umsetzung des Themas und einige interessante mechanische Rätsel wussten damals durchaus zu gefallen, deshalb war heute der andere Raum ALIEN INVASION an der Reihe.
Ein großer Pluspunkt vorweg: Wie schon beim letzten Mal konnte man auch heute wieder deutlich erkennen, dass die Betreiber hier mit Herzblut bei der Sache sind und sich Zeit für jede einzelne Gruppe nehmen. Die Begrüßung war freundlich, die einführende Geschichte mehr als ausführlich und auch während der gesamten Spielzeit wurden wir ständig beobachtet und an den richtigen Stellen mit gut dosierten Hinweisen unterstützt. Das haben wir bei anderen Anbietern schon deutlich schlechter erlebt.
Doch worum geht es eigentlich? Ein genial-verrückter Wissenschaftler hat sich sein eigenes Stargate gebaut, um mit Außerirdischen in Kontakt zu treten. Leider will nun eine feindliche Spezies in Abwesenheit des Professors dieses Tor nutzen, um die Erde zu erobern. Zum Glück sind wir gerade in der Nähe, um das Tor abzuschalten und so die namensgebende ALIEN INVASION zu stoppen.
Wer nun aber glaubt, Laborarbeit erledigen zu müssen, der irrt gewaltig. Denn der Zugang zum Kontrollraum des Stargates befindet sich seltsamerweise im Kinderzimmer von Albert, dem jungen Sohn des Professors. Daher beschäftigt man sich auch einen Großteil der Zeit mit Kinderspielzeug, an sich eine wirklich ungewöhnliche Idee. Dabei wird sehr viel Elektronik eingesetzt, bis auf einen (ebenfalls beeindruckenden) Mechanismus ist der Raum komplett computergesteuert und bietet mit einem steuerbaren Laser sogar ein echtes Highlight.
Trotzdem konnten uns die gestellten Aufgaben diesmal zum Großteil nicht überzeugen. Das eigentliche Rätsel war meist schnell durchschaut, die Umsetzung der Lösung artete dann aber leider oft in einer Geschicklichkeits- und/oder Geduldsprobe aus. Aufgaben, die so im Raum nicht vorkommen, aber in eine ähnliche Richtung gehen, wären z.B. der heiße Draht, ein Puzzle oder ein Sudoku. Wer an solchen Dingen Spaß hat, der ist hier an der richtigen Adresse. Ich persönlich finde solche Zeitfresser in einem Escaperaum eher fehl am Platz. An einer Stelle war ich sogar so genervt, dass ich den Raum am liebsten abgebrochen hätte.
Deshalb tue ich mich auch schwer damit, eine geeignete Zielgruppe für diesen Raum zu finden. Für Anfänger ist er definitiv zu schwer (laut Betreiber konnten erst zwei Gruppen den Raum ohne Hilfe lösen), für erfahrene Escaper dagegen gibt es zu wenig echte Rätsel. Zusammen mit dem recht hohen Preis kann ich ALIEN INVASION daher leider nicht empfehlen.

Bewertung (von max. 10 Punkten):
Atmosphäre: 6 (Kinderzimmer wirkt noch recht authentisch, Kontrollraum eher nicht)
Technik: 8 (interessante Mechanismen, viel Elektronik, keine klassischen Schlösser)
Rätsel: 5 (wenig echte Rätsel, stattdessen nervige Geduldsproben)
Sauberkeit/Location: 7 (Außenbereich mittlerweile renoviert, Wartebereich sehr eng, Raum sauber)
Personal: 10 (sehr freundlich, ausführliche Einführung, gute Spielleitung)
Persönliche Gesamtbewertung: 6 (eigentlich nicht schlecht, aber leider nicht unser Fall)

by Felix