DAS FEUER IN ADLERSTEIN hat uns letztes Jahr einen kriminalistischen Leckerbissen serviert. Ohne großen Regelaufwand wurden wir ins kalte Wasser geworfen und mit einer Box voller Dokumente, Aufzeichnungen und Beweisen konfrontiert. In einem flehenden Brief wurden wir gebeten, die Unschuld eines Angeklagten zu beweisen. Zu dritt setzten wir uns Sherlocks berühmten Hut auf und diskutierten, analysierten und haben uns in unseren Köpfen eine Geschichte zusammengesponnen. Es durchbrach die vierte Wand und am Ende glaubten wir beinahe, dass Adlerstein ein realer Ort ist. Voller Vorfreude habe ich also auf den zweiten Fall gewartet: ANTARKTIS FATALE.
Die Verpackung weist explizit darauf hin, dass ein echter Kriminalfall erstellt wurde, alle Materialien realistisch sind und es sich um KEIN KARTENSPIEL handelt (warum auch immer)! Die Ausgangssituation ist also die gleiche. Es finden sich abermals einige Gegenstände und Schriftstücke in der Packung und wir werden herausgefordert, aufzulösen, was auf dieser Station im Eis passiert ist. Das Internet ist unser Freund und Begleiter, nicht nur für die Auflösung am Ende.
Der zweite Fall hat uns gut unterhalten, beanspruchte unsere Gehirnzellen und regte meine Phantasie an – es erreicht aber nicht die Klasse des ersten Falls. Dieser wirkte tiefer und durchdachter, er baute eine Welt in meinen Kopf auf. Hier scheint alles etwas künstlicher zu sein, zu sehr gewollt. Die Gegenstände wurden passend in die Geschichte verbaut, konnten aber sehr direkt verknüpft werden. Auch wenn als Komplexität „fortgeschritten“ angegeben ist, fanden wir ihn nicht schwieriger als den ersten Fall. Das großartige Konzept rettet diesen Fall über die Schwelle hinweg, sodass ich ihn noch ruhigen Gewissens empfehlen kann, lässt dabei aber Potential auf der Strecke liegen.
Hinzuweisen sind auf die zahlreichen Rechtschreibfehler und falschen Satzbauweisen. Hier sollte bei einer erneuten Auflage nachgebessert werden, wenngleich unser Spielspaß dadurch nicht getrübt war.