Valeria soll eine florierende Stadt werden und ich fühle mich als deren Stadthalter. Ich kann Steuern erheben, neue Rohstoffquellen erschließen, neue Gebäude bauen und damit Abenteuer anlocken. Spielerisch geschieht dies, indem ich eine von fünf Aktionen wähle und meine Mitspieler dürfen folgen, genießen dann aber nicht die vollen Vorteile der Aktion. Gebäudebauen kostet, wen überrascht es, Rohstoffe. Diese erhalte ich, wenn ich meine Festung ausbaue. Dazu drehe ich eine Gebäudekarte auf meiner Hand um 180 Grad und lege sie als Rohstoffquelle an. Setze ich eine Münze darauf, schwupps, habe ich diesen Rohstoff zur Verfügung. Die Münzen darf ich auch auf Rohstoffquellen der Mitspieler einsetzen, die Münzen wandern dann allerdings in deren Tasche.
Interessant finde ich, dass es keinen Ablagestapel gibt, sondern die Karten auf die fünf ausliegenden Gebäudekarten verteilt gelegt werden. Doch dies unterbricht auch etwas den Spielfluss, da ich theoretisch sowohl beim Ablegen überlegen muss, welche Karte ich den Mitspieler nicht gönne, als auch bei der Aufnahme neuer Karten, alle fünf Karten inspizieren muss.
„Villiages of Valeria“ versucht mich ins Mittelalter zu versetzen, doch es vermag mich thematisch nicht in den Bann zu ziehen. Ich sehe nur Symbole und Kosten auf den Karten und die schöne Grafik verfliegt leider. Optisch erinnern mich die Karten nicht nur zufällig an „Räuber der Nordsee“ – der gleiche Designer hatte hier seine Hände am Werk. Die Idee, dass man die Rohstoffquellen seiner Mitspieler nutzen kann und sie damit kurzzeitig für sie unbrauchbar macht, finde ich reizvoll. Doch leider wurde dies in unseren Runden kaum genutzt. Da Münzen am Ende Siegpunkte bringen, würde ein Münzeinsatz beim Gegner ihm einen Punkt mehr und mir einen weniger einbringen. Bei Gebäuden, die maximal drei Punkt wert sind, erschien mir das zu kostspielig.