VILLAGES OF VALERIA : Prunkgebäude für Helden

Welche Aktion wähle ich nur?

Valeria soll eine florierende Stadt werden und ich fühle mich als deren Stadthalter. Ich kann Steuern erheben, neue Rohstoffquellen erschließen, neue Gebäude bauen und damit Abenteuer anlocken. Spielerisch geschieht dies, indem ich eine von fünf Aktionen wähle und meine Mitspieler dürfen folgen, genießen dann aber nicht die vollen Vorteile der Aktion. Gebäudebauen kostet, wen überrascht es, Rohstoffe. Diese erhalte ich, wenn ich meine Festung ausbaue. Dazu drehe ich eine Gebäudekarte auf meiner Hand um 180 Grad und lege sie als Rohstoffquelle an. Setze ich eine Münze darauf, schwupps, habe ich diesen Rohstoff zur Verfügung. Die Münzen darf ich auch auf Rohstoffquellen der Mitspieler einsetzen, die Münzen wandern dann allerdings in deren Tasche.

Das Versteck für 1 Holz bauen, um einen Siegpunkt zu erhalten oder als Apfel zur Ressourcenverstärkung anlegen?

Interessant finde ich, dass es keinen Ablagestapel gibt, sondern die Karten auf die fünf ausliegenden Gebäudekarten verteilt gelegt werden. Doch dies unterbricht auch etwas den Spielfluss, da ich theoretisch sowohl beim Ablegen überlegen muss, welche Karte ich den Mitspieler nicht gönne, als auch bei der Aufnahme neuer Karten, alle fünf Karten inspizieren muss.

4 Münzen im Einsatz und 2 in der Halde – ich bin reich!

„Villiages of Valeria“ versucht mich ins Mittelalter zu versetzen, doch es vermag mich thematisch nicht in den Bann zu ziehen. Ich sehe nur Symbole und Kosten auf den Karten und die schöne Grafik verfliegt leider. Optisch erinnern mich die Karten nicht nur zufällig an „Räuber der Nordsee“ – der gleiche Designer hatte hier seine Hände am Werk. Die Idee, dass man die Rohstoffquellen seiner Mitspieler nutzen kann und sie damit kurzzeitig für sie unbrauchbar macht, finde ich reizvoll. Doch leider wurde dies in unseren Runden kaum genutzt. Da Münzen am Ende Siegpunkte bringen, würde ein Münzeinsatz beim Gegner ihm einen Punkt mehr und mir einen weniger einbringen. Bei Gebäuden, die maximal drei Punkt wert sind, erschien mir das zu kostspielig.

Ich habe dreimal vergessen vorzuziehen…
Wenig hilfreiche Spielhilfe

In meiner Kickstarter-Version ist eine kleine Leiste dabei, mit der gezählt wird, wann die Endbedingung von 12 ausgespielten Karten erfüllt ist. Nett gemeint, nur habe ich Schludrian in allen meinen Spielen das Vorsetzen meines Steines zu 50 % vergessen. Leichter ist es doch, einfach zwei Reihen zu sechs Karten zu legen und direkt zu sehen, wie weit die Spieler schon vom Ende entfernt sind. Verwirrt hat mich manchmal die Aktionenwahl – habe ich gerade einer Aktion gefolgt oder war das bereits mein Zug? Wir lernen: das Aktionenfeld muss herumgegeben werden, damit immer klar ist, wer gerade die Aktion gewählt hat. Doch ist diese etwas unhandlich. Man merkt: ich bin nicht ganz überzeugt, obwohl ich durchaus auch Spaß hatte, welche Gebäude ich baue und wie sich meine Stadt nach und nach entfaltet. Ich speichere „Villages of Valeria“ in meinem Gedächtnis ab als ein solides, klassisches Spiel, das gut funktioniert, mich aber nicht auf längere Zeit fesseln wird.