Bei Quizspielen bin ich gerne dabei. Als Teenager bastelte ich für Gameshows eigene Versionen aus Papier und Pappe und verbrachte Stunden damit, mir eigene Fragen auszudenken. Die Erstellung von Fragen ist eine Kunst für sich… aber dazu später mehr.
Als Games- und Game of Thrones-Fan signalisierte ich sofort Zustimmung als in die Runde gefragt wurde, ob wir uns an das Quizspiel „Game of Thrones“ trauen würden. Klaro, ich bin ein dreiäuiger Rabe der ersten Folge – sprich, schaue mir nach jeder Folge noch mindestens drei Recaps an. Böse Zungen behaupten, ich brauche das, damit ich den Inhalt der Folgen verstehe. Das Positive zuerst: ich habe den Inhalt des Spiels verstanden. Grob zusammengefasst: es wird erst eine Gegend auf dem Plan von Westeros ausgewählt und dann gilt es, bis zu drei Fragen aus den Staffeln 1 bis 4 der Fernsehserie zu beantworten. Bei korrekten Antworten erhalt man Plättchen und beherrscht einen Teil der Stadt. Die Plättchen kann man gegen einen der bekannten Charaktere tauschen, die einen special effect auslösen. Bei der Regelerklärung war ich noch wohlgesonnen und harrte der Dinge, die da auf mich kommen werden.
Doch schnell kam die erste Ernüchterung: John Schnee und Königsmund. Oje, die deutsche Übersetzung, die mir nicht geläufig ist und etwas in den Ohren schmerzt. Flehend bat ich meine Mitspieler um eine englische Übersetzung, falls es zu abstrus wurde. Schade ist auch, dass nur Fragen zu den ersten vier Staffeln integriert wurden. Was dem Spiel für mich allerdings den Todesstoß versetzte, ist die Detailverliebtheit der Fragen. Da hilft auch nichts, dass man stets drei Alternativen zur Auswahl bekommt. Beispiele gefällig? Wie alt ist Walder Frey zu Beginn des Kriegs der fünf Könige? 98, 89 oder 79? Wie viele dornische Krieger fielen auf der Schlacht von Trident? 3000, 10000, 8000? Meine Gegenfrage: Ist nicht Euer Ernst, oder?
Die Erstellung von Fragen ist eine Kunst für sich: dem Spiel liegen auch Fragenkarten bei, auf deren Rückseite ein Foto aus der Serie abgebildet ist. Daraus hätte man so viel mehr machen können. Ich gebe zu, es ist eine schwierige Aufgabe sowohl Wenigkenner als auch hartgesottene GoT-Fans zu bedienen, aber diese Art der Umsetzung ist leider misslungen. Ich habe noch versucht, mich durch die Runde zu raten. Zumindest das ist ja Dank Multiple-Choice möglich.
Nun weiß ich: I know nothing, John Schnee! Aber ich weiß, dass ich dieses Quiz nicht mehr anfassen möchte.