Billy Milligan erregte in den 70iger Jahren Aufsehen, da er in einem spektakulären Prozess aufgrund einer multiplen Persönlichkeitsstörung als schuldunfähig eingestuft wurde. Beim Raum IN DER PSYCHOFALLE schauen wir in seinen Kopf und schlüpfen dabei in eine seiner Persönlichkeiten. Dazu dürfen wir uns zu Beginn ein Armband aussuchen, auf dem der Name einer seiner Persönlichkeiten eingraviert ist. Anschließend bucht man sich mit seinem Armband (in diesem steckt ein Chip) an einem Terminal für den Raum ein. Ich war als April eingeloggt und durfte auch als Erster in der Reihe stehen. Unsere überaus freundliche Spielleiterin stellte uns nämlich hintereinander auf und gab jedem von uns einen Sack, den wir uns über den Kopf stülpen mussten. Sobald die Musik startet, dürfen wir diesen abnahmen, erklärte sie uns im perfekten Englisch. Wir spielten diesen Raum nämlich in Englisch, weil ich zwei britische Freunde zu Gast hatte. Dies ging sehr gut, da die Rätsel allesamt sprachunabhängig sind – nur beim Start wurde etwas Deutsches aus dem Lautsprecher eingespielt. Dann ging es los und den Anfang fand ich eines der besten Erlebnisse in einem Escaperaum, den ich bisher hatte. Ich fand mich in einer Zelle wieder und alles um mich herum war weiß. Mehr verrate ich dazu nicht. Eines der Rätsel war sehr aufwendig und extrem gut gemacht. Die darin vorkommenden Schauspieler fanden wir sehr überzeugend. Verwirrt wurden wir durch die große Anzahl an Möglichkeiten, an denen Chips eingesetzt werden konnten. Überall waren rote Punkte, die piepten, wenn wir etwas davor hielten. Zu Beginn sind die Rätsel noch linear, dann öffnen sie sich mehr und mehr. Manchmal wussten wir nicht, wie es weitergehen soll.
Das Finale fanden wir etwas zu unspektakulär, da mehr das Suchen als das Rätseln im Vordergrund stand. Hier hätte man die Geschichte besser erzählen können und sich auf einige von Billys Persönlichkeiten beschränken können. Mit 9 Minuten Restzeit und zwei Hinweisen sind wir erfolgreich Billys Psyche entkommen. Insgesamt finde ich den Raum stark und er erhält von mir eine Empfehlung für fortgeschrittene Spieler, da sowohl die Rätsel als auch die Menge an Einzelteilen für Anfänger überfordernd sein könnte.
Bewertung (von max. 10 Punkten):
Atmosphäre: 8 (starker Einstieg mit Zelle, danach Erforschung der Persönlichkeit, storytechnisch ginge mehr)
Technik: 8 (ein Zahlenschloss, ein paar Schlüssel, sonst alles elektronisch; ein technisch sehr aufwändiges Rätsel)
Rätsel: 7 (genialer Einstieg; manche Rätsel schwer; Finale nur Absuchen)
Sauberkeit/Abnutzung: 9 (alles in bester Ordnung)
Personal: 9 (sehr freundlich, perfektes Englisch)
Persönliche Gesamtbewertung: 8