Besuchsdatum: 17.11.18
Gruppengröße: 3
Als wir damals den tollen Raum TAPHEPHOBIA gemacht haben, wurde schon fleißig am zweiten Raum gebaut. Kurz nach dessen Eröffnung haben wir auch schon einen Termin ausgemacht und waren sehr gespannt, da TAPHEPHOBIA für uns eine sehr besondere Erfahrung war.
Gleichmal vorneweg: SEVEN KINGDOMS ist im Kern ein klassischer Escaperaum, der durch viele Besonderheiten hoch punktet.
Aber der Reihe nach…
Der Eingangsbereich von GETAWAY QUEST ist immer noch sehr speziell. Man denkt, man betritt einen hippen Undergroundclub. Nach kurzen Schwätzchen mit Spieleleiterin Melina wurden wir vor den Raum geführt. Melina gab uns eine (gut bekannte) Einführung (weiße Wanderer, sieben Familien, ein Ziel, 60 Minuten), überreichte uns eine LED Fackel sowie ein Schriftstück und ließ uns alleine im Raum.
Nach einem kurzen Einstiegsrätsel konnten wir uns frei im Raum bewegen und mussten uns erst einmal orientieren. Alles war überaus stimmig designet, es wurde viel Wert auf Details gelegt und die Einrichtung wirkte sehr hochwertig. Die Aufgabe: wir benötigen von allen sieben Familien jeweils ein Siegel, um den gemeinsamen Vertrag zu unterzeichnen und den weißen Wanderern gerade noch Paroli zu bieten. Das bedeutet konkret, dass paralleles Arbeiten möglich ist.
Wir entschieden uns aber (unbewusst) für die lineare Herangehensweise, da wir nur zu dritt waren und keiner etwas verpassen wollte. So errätselten wir uns ein Siegel nach dem anderen und konnten 15 Sekunden, bevor die weißen Wanderer uns zerfetzen wollten, gerade noch die finale Aufgabe lösen.
SEVEN KINGDOMS besticht durch mehrere Dinge: Es gibt sehr viele Rätsel! Diese sind alle fair, aber nach unserem internen Zählschema sind wir auf 26 Steps gekommen (Durchschnitt sind 15-17), was auch heißt, pro Step hat man nur gute 2 Minuten Zeit. Man muss sich also echt sputen, wenn man wie wir nur zu dritt spielt. Unsere Spieleleiterin wusste das natürlich und hat uns bei kleinen Hängern dann auch sofort geholfen. Das war für uns als erfahrene Spieler etwas gewöhnungsbedürftig, aber anscheinend (bei 15 Sekunden Restzeit) bitter nötig. Für Einsteigergruppen wird der Zeitrahmen eine echte Herausforderung.
Es gibt keinerlei Zahlenschlösser, einiges wurde sogar extra mit 3D Druckern angefertigt. Fans von GoT werden auch merken, dass das eine oder andere Rätsel thematisch zu den jeweiligen Königshäusern passt. Es gibt auch kaum nervige „Suchrätsel“ und wenig abstrakte Logikrätsel. Insgesamt waren ein paar Dinge dabei, die ich so noch nicht kannte.
Wenn man etwas Negatives anmerken will, bleibt höchstens die Tatsache, dass man fast von Beginn an alles sieht und es so zu kaum Überraschungsmomenten kommt. Andere Räume (HUMBOLDT, WAISENHAUS) haben eher einen explorativen Charakter, bei SEVEN KINGDOMS geht es mehr um das Abarbeiten von gegebenen Stationen. Trotzdem war es immer sehr befriedigend, wenn der eingegebene Code ein weiteres Siegel ausspuckte. Zusätzlich waren bei uns zwei besonders coole Effekte kaputt, die wir natürlich gerne erlebt hätten, aber die Stages werden bestimmt bald repariert.
Persönlich finde ich, dass SEVEN KINGDOMS zu den besten Räumen in und um München gehört. Er ist vielleicht sogar für Gruppen über vier Personen besonders gut geeignet, da man (wenn man es kapiert) relativ viel parallel arbeiten kann. Die Technik im Raum und die Leidenschaft der Betreiber sind beeindruckend, v.a. wenn man bedenkt, dass es kein Franchiseraum à la FOX IN A BOX, sondern ein „nach der Arbeit basteln“-Raum ist. Von daher freue ich mich sehr auf die beiden weiteren Räume, die noch in Planung sind!
Bewertung (von max. 10 Punkten):
Atmosphäre: 8 (Tolle Einrichtung, schöne Haptik)
Technik: 9 (Viele Sensoren, innovative Codeeingabe, viel geht „automatisch“)
Rätsel: 8 (Sehr viele, kleinere Rätsel, oft thematisch passend)
Sauberkeit/Abnutzung: 8 (leider wurde kurz vor unserem Besuch etwas zerstört)
Personal/Location: 9 (Sticht als Location deutlich hervor.)
Persönliche Gesamtbewertung: 8 (Viel zu tun, bringt viel Spaß!)
by Gori