#ER 45 : SKURRILUM HAMBURG – GEISTERJÄGER EARNIE HUDSON UND DER ZOO DES TODES

Besuchsdatum: 23.06.2019
Spielerzahl: 5

EARNIE HUDSONs erster Fall hat uns ausnahmslos begeistert. Meine Erwartungen lagen bei seinem zweiten Abenteuer dementsprechend hoch. Meine Mitstreiter hatten den ersten Fall zwar nicht gespielt, dies ist aber auch nicht nötig, da sie unabhängig voneinander erlebt werden können. Die Location liegt mitten im Herzen von Hamburg an der Reeperbahn. Der Anbieter hat seine Räume über mehrere Etagen verteilt und die beiden EARNIE HUDSONs Räume befinden sich im ersten Stock. Unsere Gruppe wird zusammen mit einer anderen Gruppe in die üblichen Regeln eingewiesen, wobei es beim Zoo einen besonderen Sicherheitshinweis gibt, da eine Szene eine bestimmte Verhaltensweise erfordert.
Der Raum beginnt sehr ähnlich zum ersten EARNIE HUDSON und führt mit Hilfe von Hörspielelementen in die Geschichte ein. Unser Auftrag: Wir sollen nachts in einen Zoo eindringen und die seltsamen Geräusche im verlassenen Gorillagehege untersuchen. Die Atmosphäre wird durch die hervorragenden Kulissen unterstrichen, allerdings gelingt es nicht, den Ort eines Zoos zu simulieren. Die Rätsel stehen nicht im Vordergrund, sondern sind Mittel zum Zweck, um die Story zu transportieren. Diese ist nicht ganz so stringent gelungen wie im ersten Teil, sondern ist etwas diffus. Zu loben ist der Einsatz von Humor, sodass ich mehrmals schmunzeln musste.
Dass die Anbieter einen Theaterhintergrund haben, ist überdeutlich sichtbar, denn es gibt Situationen, in denen das Schauspieltalent einzelner Gruppenmitglieder etwas auf die Probe gestellt wird.
Technisch wird recht hoch aufgefahren, abermals im direkten Vergleich zur weinenden Frau sind es aber viel weniger Special Effects und diese auch nicht so originell.
Nach 58 Minuten war unser Abenteuer erfolgreich abgeschlossen. Der freundliche Spielleiter nahm sich Zeit und bot an, Fragen zu beantworten. Außerdem wies er auf mehrere Elemente hin, die wir entweder nicht gesehen hatten oder die er zur Abkürzung weggelassen hat. Tatsächlich fungiert der Spielleiter eher als Regisseur und steuert so das Geschehen. Eine gute Vorgehensweise, um unterschiedlich starke Gruppen das gleiche Erlebnis zu bieten.
Insgesamt sticht EARNIE HUDSON UND DER ZOO DES TODES im Vergleich zu anderen Escaperäumen ganz klar heraus, allerdings bleibt er hinter seinen Möglichkeiten und hinter denen seines Vorgängers zurück. Ist man nur einmal in Hamburg, würde ich immer zum ersten Teil raten.

Bewertung (von max. 10 Punkten):
Atmosphäre: 8 (tolles Setting und Kulissen, aber Zoogefühl kommt nicht auf)
Technik: 9 (hochklassige Technik, etwas weniger Effekte als beim Vorgänger)
Rätsel: 6 (Standardkost, Mittel zum Zweck)
Sauberkeit/Location: 9 (leichte Abnutzungserscheinungen)
Personal: 8 (freundlich, guter „Regisseur“ des Raums)
Persönliche Gesamtbewertung: 8 (Sehr guter Escaperaum, der an seinen großen Bruder ab nicht herankommt.)