QUIZTOPIA : DIE WELT IST NICHT GENUG

Eine Welt voller offener Fragen und QUIZTOPIA ist in Gefahr, von finsteren Mächten auf die dunkle Seite gezogen zu werden. Zusammen müssen wir unsere Stadt bunt machen und die Dunkelheit besiegen. Schon die Autoren MARIA & MARC-UWE KLING merken in der Anleitung an, dass diese Hintergrundgeschichte ein wenig viel Pathos für ein Quizspiel beinhaltet, aber ich lasse mich manchmal auch gerne auf solche Szenarien ein.

Zu den Regeln: Wir treten gemeinsam an, um eine bestimmte Anzahl von Kategoriekarten zu sammeln. Bin ich am Zug, wähle ich eine Kategoriekarte und bekomme eine Frage der entsprechenden Kategorie gestellt. Habe ich keine Ahnung, dürfen mir meine Mitquizzenden helfen, indem sie den Begriff pantomimisch vorstellen oder genau ein Wort sagen – just one!
Kann ich die Frage beantworten, hat man die Karte für das Team gewonnen und sie wird zu den zu sammelnden Kategoriekarten gelegt.
War die Antwort falsch, wird die Karte auf die dunkle Seite gedreht. Beantwortet man die Frage zu einer dunklen Karte falsch, wandert die Kategorie komplett aus dem Spiel.

Wird eine Frage einer dunklen Kategoriekarte richtig beantwortet, wandert sie eine Reihe nach oben und wird bunt.

Optionale Herausforderungen geben zusätzliche Bedingungen vor und würzen den Schwierigkeitsgrad, die „Hilfe in der Not“-Karten retten Unwissende, indem ihnen z.B. der Anfangsbuchstabe der Lösung vorgegeben wird oder sie mehrere Rateversuche bekommen. Im Kampagnenmodus muss man in einer Reihe von Spielen Städte für sich gewinnen, bis man zum Finale QUIZ CITY betreten darf.

Was in der Theorie spaßig klingt (es ist ja schließlich von KLING), verlief in meinen Spielerunden nicht immer so:
1) „Oh, ich weiß nicht, wer das Lied TALKIN BOUT A REVOLUTION schrieb. Einer von Euch. Keiner? Dann wird die Karte abgelegt.“
2) „Oh, ich weiß nicht, wer Regie bei 12 MONKEYS führte. Einer von Euch? Ja?“ – „Ja, aber ich kann das weder pantomimisch vormachen, noch kann ich dir ein Wort sagen, dass du draufkommst.“
3) „Ich weiß leider nicht, welcher Fluss vom Schwarzwald ins Schwarze Meer fließt.“ – Betroffenes Schweigen. „Also wir wissen das alle.“

QUIZTOPIA muss sich dem harten Konkurrenten KNEIPENQUIZ stellen, der in vielerlei Hinsicht gelungener ist. Die große Stärke vom KNEIPENQUIZ, dass man sich gemeinsam in der Diskussion einer Antwort näher kann und sich alle freuen, wenn einer die Antwort weiß, wird hier nicht ausgenutzt. Anstelle dessen wird zunächst eine Person auf den heißen Stuhl gesetzt und fühlt sich mitunter dumm, wenn sie etwas nicht weiß. Die Fragenqualität ist einen Mount Everest hoch vom KNEIPENQUIZ entfernt. Die prinzipielle Idee mit „Ein-Wort“ als Tipp oder Pantomime fand ich von der Idee reizvoll, aber sie kam zu selten zum Einsatz. Es wirkt, als wären Fragen und Spielkonzept nicht passend aufeinander abgestimmt. Auch der Humor von MARC-UWE KLING (bekannt aus den KÄNGURU-CHRONIKEN) kommt nicht durch. Für manche mag das ein Segen sein, ich fand es schade. Was übrig bleibt, ist ein durchaus solides Quiz, was seine Möglichkeiten aber nicht ausschöpft. QUIZTOPIA bleibt bei mir wohl eher blass als bunt.