KUZOOKA – AUSBRUCHSSTIMMUNG IM TIERGARTEN

Im Zoo ist viel los! Nachdem ich dachte, meinen Tierpark in ARCHE NOVA perfekt ausgebaut zu haben, fühlen sich diese undankbaren Tiere nicht wohl und wollen ausbrechen. Unverschämtheit! Verschiedene Pläne hat sich die Gruppe aus Affe, Robe, etc. ausgedacht: mit genug Heliumballons können sie elegant über das Eingangstor schweben. Oder doch ganz rudimentär mit einer Schaufel unter einer Mauer durchgraben? Egal, das eigentliche Problem ist, dass die Tiere keine gemeinsame Sprache haben und sich deswegen umständlich auf einem Spielbrett verständigen müssen. Ja, wir sind diese Tiere in KUZOOKA!

Mechanisch könnte man sich KUZOOKA als ein kooperatives BLUFF mit Karten anstelle von Würfeln vorstellen. Es ist ruhiger am Tisch, denn es gibt kein Bluffelement, über unsere Kartenhand herrscht Stillschweigen. Unsere Karten haben unterschiedliche Farben und wir müssen einschätzen, wie viele Karten einer bestimmten Farbe wir insgesamt haben. Dazu steigen wir wie bei BLUFF einen Weg entlang auf und behaupten „Wir haben mind. 2 grüne Karten“ und versuchen uns zu überbieten. Liegt man richtig, gibt es Punkte, die man in Levelaufstiegen investiert. Sieben Runden hat man Zeit, um bis ans Ende der Leiste zu kommen, und den Coup erfolgreich abzuschließen.

Aus der Anleitung: Jessy würde grün pushen, Amir blau. Wofür entscheidet sich Katja?

KUZOOKA motiviert und es wird emotional am Tisch, wenn man etwas geschafft hat oder knapp doch nicht und man noch weiter hätte bieten können. Man ist auch involviert, wenn jemand anders dran ist. Hoffnung und Bangen gehen Hand in Hand. Der Kniff ist, dass man die anderen richtig lesen lernt, weswegen es mich auch ein bisschen an THE MIND erinnert. Es spielt sich allerdings deutlich taktischer. Und man muss sich erst aufeinander einstellen. Gemeinsam wird man besser, aber natürlich ist auch Glück dabei, wie die Karten verteilt sind. Das Spiel bietet unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und individuelle Fähigkeiten, je nachdem, welche Tiere man wählt.

Suchspiel: Wo liegen die Marker auf dem Brett?

Den eindeutigen Vorzügen stehen aber auch klare Nachteile entgegen. Das an sich interessante Layout verschwimmt vor meinen Augen, wenn man die Tippsteine drauflegt. Oft verdecken sie auch noch die Zahl, die aber wichtig für die gesamte Einschätzung ist. So verbringt man nicht wenig Zeit damit, erstmal einen Überblick zu bekommen.

Da sind die Marker!

Die finale siebte Runde endete bei uns oft antiklimaktisch, da dann ziemlich schnell klar wird, dass unsere Gruppe es nicht gar nicht schaffen kann.
Der Schwierigkeitsgrad variiert stark mit der Personenanzahl – zu zweit ist es viel einfacher als zu viert. Zu fünft werden immerhin Level-Karten herausgenommen.
Und die Anleitung bietet nicht die Klarheit, die das Spiel verdient hätte. Das sind recht viele Wermutstropfen in einem sonst wunderbar gebrauten Koop-Trunk. KUZOOKA erfüllt viel, was ich mir von einem guten Spiel erwarte: Motivation, Emotionen, eine Lernkurve, Glück und ein erinnerungswürdiges Gemeinschaftserlebnis.
Ich nehme es den Tieren nicht mehr übel, dass sie aus meinem Zoo ausbrechen wollen. Ich hätte da einen todsicheren Plan, allerdings nur, wenn ihr mit grünen Karten mitgeht?